Was kostet eine Nachtwache – und was sind Ihre Aufgaben
Nachtwachen sind ein wichtiges Einsatzfeld für Sicherheitsdienste und Security-Profis. Im Grunde umfasst das Aufgabenfeld für Nachtwachen sämtliche Sicherheitsaufgaben, die im Zuge von Bewachungs- und Schutzeinsätzen in den Nachtstunden durchgeführt werden.
Das beginnt bei Sicherheitspatrouillen wie Streifendiensten und Fahrzeugpatrouillen, geht über das Ablaufen von Stechpunkten im Objektschutz und die Videoüberwachung während der Nacht bis hin zu Pforten- und Empfangsdiensten, Brandwachen und Standwachen an wichtigen Punkten.
Mit dem Nachtwächter von einst haben moderne Sicherheitskräfte zwar kaum mehr als den Namen gemein, allerdings können einige der modernen Abläufe bei der nächtlichen Sicherheitsarbeit durchaus noch auf ihre historischen Wurzeln zurückgeführt werden.
Wir geben heute Tipps für den Einsatz von Sicherheitskräften als Nachtwache – und zu den Kosten, mit denen diese Sicherheitseinsätze verbunden sind.
Wo werden Nachtwachen benötigt?
Nachtwachen werden im Grunde überall dort benötigt, wo über Nacht Güter oder Menschen geschützt werden müssen. Das trifft auf Baustellen ebenso zu wie auf öffentliche Plätze, Wohngebiete, Einkaufszentren, medizinische Einrichtungen, Hotels oder Industrieanlagen und Betriebe aller Art. Wo auch immer in der Nacht Gefahren wie Einbrüche, Diebstahl und Vandalismus drohen, sind Nachtwachen gefragt.
Was ist die wichtigste Aufgabe einer Nachtwache?
Eine Nachtwache assoziiert man traditionell mit Sicherheitskräften, die auf verlassenen Arealen und in menschenleeren Straßen unterwegs sind. Im Grunde ist dies auch die wichtigste Aufgabe bei den Nachtwachen: überall dort für Sicherheit zu sorgen, wo gerade nichts los ist.
Wenn eine Baustelle am Abend schließt, ein Festgelände oder eine Messe für die Nacht dicht gemacht wird, ein Betrieb in den Feierabend geht, eine Behörde das Wochenende einläutet oder eine Verkaufseinrichtung nach dem letzten Kunden am Abend abschließt: Überall ist irgendwann einmal Ruhepause, und das meist in der Nacht.
Diese Zeit ist in Hinsicht auf Sicherheitsfragen besonders prekär. Denn während tagsüber vor allem Sicherheitsgefahren wie Übergriffe und Diebstähle dominieren, sind Vandalismus, Einbrüche und Brandstiftung die größten Bedrohungen in den Nachtstunden.
Um diesen Gefahren vorzubeugen, sichern sich Unternehmen, Einrichtungen und Veranstaltungen aller Art mit professionellen Nachtwachen ab.
Auch für die Sicherheit in Wohngebieten und Parkanlagen können Nachtwachen zum Einsatz kommen.
Was kosten Nachtwachen?
Die Kosten für eine Nachtwache können je nach Aufgaben und Einsatzgebiet sehr unterschiedlich ausfallen. Allein die Frage, ob ein Nachtwächter genügt oder ein komplettes Security-Team für die Nachtwache benötigt wird, hat entscheidende Auswirkungen auf die Kosten. Hinzu kommt der Gefahren-Aspekt: Je angespannter die Sicherheitslage ist, in der die Nachtwache aufgestellt und durchgeführt werden muss, desto kostspieliger ist diese Absicherung.
Gilt es beispielsweise, eine Nachtwache im Rahmen der Zugbewachung für abgestellte Waggons in der traditionell oft durch Beschaffungs- und Bandenkriminalität geprägten Bahnhofsnähe in einer Großstadt zu organisieren, sehen sich die Sicherheitskräfte anderen Gefahren gegenüber als beim nächtlichen Bewachen einer Baustelle auf dem Land.
Generell kann man als Auftraggeber bei Nachtwachen mit Kosten rechnen, die bei ca. 22 Euro pro Einsatzkraft und Stunde beginnen. Es gibt zwar auch Angebote, die unter dieser Preiskategorie liegen – doch dabei handelt es sich meist um Dumping-Anbieter, die statt erfahrener, professionell ausgebildeter Sicherheitskräfte auf ungelernte Nachtwächter setzen.
Das kann im Ernstfall schlimme Folgen haben, weil gerade in brenzligen Situationen Professionalität und souveränes Eingreifen wichtig sind. Daher empfiehlt es sich, für Nachtwachen auf zertifizierte Sicherheitsanbieter zu setzen, die hohe Qualität und Zuverlässigkeit garantieren.
Zusatzleistung: Nachtwache mit Hunden
Bei einigen Sicherheitsdiensten, wie beispielsweise bei Aquila Security, können Sie für Nachtwachen auch den Einsatz professionell ausgebildeter Schutzhunde hinzu buchen. Das empfiehlt sich beispielsweise für den nächtlichen Objektschutz auf großen, unübersichtlichen Baustellen sowie für Nachtwachen in Gebieten, in denen es häufig zu Übergriffen kommt.
Durch die Präsenz von Wachhunden werden viele Kriminelle abgeschreckt – und auch auf Einbrecher oder Vandalen, die man auf frischer Tat ertappt, haben die Tiere eine respekteinflößende Wirkung und helfen, Gewalttätigkeiten zu vermeiden.
Spezialaufgabe als Nachtwache: Einsatz in der Pflege
Bei der Suche nach einer Nachtwache stößt man im Internet schnell auf ein sehr spezielles Einsatzfeld: Nachtwachen im medizinischen Bereich und in der Pflege. Auch dieses Einsatzgebiet kann durch einen Sicherheitsdienst abgedeckt werden.
Denn Nachtwachen im Pflege- und Medizinbereich stellen hohe Anforderungen an Security-Kompetenzen, sind aber auch sehr anspruchsvoll in Hinsicht auf einen sensiblen Umgang mit den Bewohnern und Patienten in diesen Einrichtungen. In dieses Aufgabenfeld der Nachtwachen fällt auch die Aufgabe als sogenannte Sitzwachen.
Sitzwachen: Verbindung von Betreuung und Security
Sitzwachen werden benötigt, um sogenannte beaufsichtigungspflichtige Personen rund um die Uhr zu überwachen. Dies trifft beispielsweise auf bestimmte Patienten in psychiatrischen Einrichtungen, in Pflegeheimen oder auch in Hospitälern statt. Meist sind solche Sitzwachen notwendig, um Personen zu überwachen, die potenziell eine Gefahr für sich oder andere darstellen oder bei denen die Gefahr plötzlicher Gesundheitsverschlechterung besteht.
Während sie als Sitzwache die betreffenden Personen zuverlässig im Blick behalten, können die Profis eines Sicherheitsdienstes auch zusätzliche Security-Aufgaben übernehmen. Denn beispielsweise werden die Nachtwachen auch häufig mit Brandwachen im überwachten Bereich kombiniert.
Historische Herkunft: die Geschichte des Nachtwächters
Der Begriff Nachtwache stammt vom historischen Aufgabenfeld des „Nachtwächters“ ab. Dieser Beruf war einst sehr wichtig, um mit dem Aufkommen größerer Städte die allgemeine Sicherheit zu verbessern. Entstanden ist dieses Berufsbild im Mittelalter. Die Tätigkeit eines Nachtwächters umfasste zum einen das, was man heute als Sicherheitspatrouillen bezeichnet: Er lief nachts durch die Straßen und Gassen seiner Stadt oder seines Stadtbezirks, meist bewaffnet mit einem Stock.
Dies diente dazu, Diebe und Vandalen abzuschrecken. Darüber hinaus gehörten auch Aufgaben zum Einsatzfeld eines Nachtwächters, die man heute als Schließdienste bezeichnet: Er hatte das ordnungsgemäße Verschließen von Haustüren und Stadttoren zu überwachen.
Eine andere Tätigkeit des Nachtwächters wird heute so nicht mehr umgesetzt: Er war bei der Nachtwache nämlich auch dafür zuständig, regelmäßig die aktuelle Zeit auszurufen. Dies diente allerdings weniger dazu, dass die Bevölkerung in der Nacht über die korrekte Zeit informiert war – sondern hatte eher den Sinn, sicherzustellen, dass der Nachtwächter auch wirklich seinen Job machte und nicht schlafend in irgendeiner Ecke lag.
Diese Aufgabe, also die korrekte Durchführung der Nachtwachen sicherzustellen, übernehmen heute die sogenannten Stechpunkte oder Stechstellen: Der moderne Sicherheitsdienst muss beim Einsatz in der Nachtwache in regelmäßigen Abständen physische oder digitale Stechuhren oder Checkpoints betätigen. Durch das Auslösen der Checkpoints wird sichergestellt, dass die Bewachung lückenlos nach dem Einsatzplan erfolgt.
Man sieht also: Auch bei der modernen Nachtwache lassen sich viele historische Einflüsse feststellen.