Sommer- und Herbstzeit ist Festivalsaison: Die meist auf der grünen Wiese stattfindenden Mega-Events ziehen Zehntausende oder sogar Hunderttausende Fans an – und können nur dann zu einem Erfolg für Veranstalter und Teilnehmer werden, wenn professionelle Security für die Absicherung vor Ort ist.

Wir stellen das komplexe Sicherheitsfeld der Festival-Security näher vor – und geben Tipps, wie Veranstalter die Absicherung Ihrer Veranstaltung angehen können.

Security für Festivals
Security für Festivals

Welche besonderen Sicherheitsherausforderungen gibt es bei einem Festival?

Festivals nehmen im Rahmen der Event-Security gewissermaßen eine Sonderstellung ein. Denn häufig finden diese mit breitem Publikum verbundenen Massenevents an Orten statt, an denen sonst eher wenige Menschen unterwegs sind: Für viele Festivals wird extra auf der berühmten „grünen Wiese“ ein Veranstaltungsgelände geschaffen – und hinterher wieder abgebaut.

Das bedeutet jedoch auch, dass ein Festival als Großevent in einem Bereich stattfindet, der sicherheitstechnisch eher als Randbereich oder sogar dörfliches Einsatzgebiet betreut wird. Sprich: Die nächste Polizeidienststelle oder Berufsfeuerwehr ist häufig ein ganzes Stück weit weg. Entsprechend umfassend muss der Eventschutz durch private Sicherheitsdienste angelegt sein.

Denn wenn ein Dorf wie z. B. Wacken, eine Gemeinde  mit nicht einmal 2.000 Einwohnern, für einige Tage zum Event-Ort für fast 100.000 Besucher wird, bedeutet das praktisch: Die Einwohner einer kompletten Großstadt strömen auf das dörfliche Festgelände – und bringen alle Security-Bedürfnisse mit, die eine Großstadtbevölkerung nun einmal mit sich bringt.

Das Gute bei einem Festival ist, dass man anhand der Ticketverkäufe im Vorfeld sehr gut abschätzen kann, wie groß die Gästeschar ausfallen wird. Das ist nicht nur für die Planung von Versorgung und Sanitäranlagen wichtig, sondern auch für die Planung der Veranstaltungssicherheit.

Sicherheitsgefahren bei Festivals

Die größten Gefahren für die Sicherheit und geordnete Abläufe bei einem Festival gehen von den Teilnehmern auf: Weil der Alkoholkonsum vor allem gegen Abend hin üblicherweise recht hoch ist und auf vielen solchen Veranstaltungen zudem auch Drogen konsumiert werden, steigt die Gefahr von Übergriffen und gewalttätigen Konflikten auf dem Festivalgelände. Hinzu kommen übereifrige Fans, die eine Bedrohung für die Sicherheit der Stars und Künstler darstellen – und den gesamten Festival-Ablauf gefährden können.

Nicht zuletzt gilt es, an Punkten, wo sich die Besucher potenziell ballen – wie beispielsweise dem Sanitärbereich eines Festivals – für Entspannung zu sorgen. Denn beim Anstehen an den Dixi-Klos kann sich schnell aus nichtigen Gründen eine Massenschlägerei entwickeln.

Eine potenziell verheerende Gefahr stellen aus Massenpaniken dar: Wenn beispielsweise auf der Bühne oder am Rande eines voll gepackten Konzerts ein Feuer ausbricht, stellt nicht der Brand die größte Gefahr dar – sondern die Panikreaktionen der Festivalgäste.

Tragische Beispiele aus der Vergangenheit wie die Massenpanik bei der Love Parade in Duisburg im Jahr 2010, bei der 21 Menschen ums Leben kamen, zeigen die große Bedeutung des sogenannten Crowd Managements: Die Publikumsmassen müssen so gelenkt werden, dass beim Ausbrechen einer Panik geordnete Evakuierungen möglich sind.

 

Sicherheitsgefahren bei Festivals
Sicherheitsgefahren bei Festivals

 

Dies sind allerdings „nur“ die absolut üblichen Gefahrenpotenziale, die man bei einem Festival bedenken muss. Hinzu kommen aktuell leider auch gestiegene Terrorgefahren, die man ebenfalls bei der Planung der Security bei einem Festival bedenken muss.

Für Festivals ist diese Gefahr besonders stark, weil die Teilnehmer zu dieser Art von Veranstaltung nicht nur mit einem kleinen Go-Bag für einen Abend anreisen – sondern mit Sack und Pack, nebst Zelt und Gartengrill. Das muss bei der Planung von Event-Sicherheitsmaßnahmen wie Gepäckkontrollen bei einem Festival unbedingt bedacht werden.

Wie sieht die optimale Security für Festivals aus?

Um auf einem Festival optimal für Sicherheit zu sorgen, sind verschiedene Security-Leistungen gefragt. Das beginnt schon bei der richtigen Planung: Generell kommt der Planung der Einsätze im Sicherheitsbereich große Bedeutung zu, aber bei Festivals handelt es sich um ein besonders komplexes Einsatzfeld.

Daher benötigt man nicht nur eine professionelle Planung, sondern auch eine professionelle Basis für diese Planung. Im ersten Schritt wird daher eine Gefährdungsanalyse erstellt, in der die individuellen Risiken aufgeführt und erläutert werden, die bei solch einem Event drohen können.

 

Optimale Sicherheit von Aquila Security
Optimale Sicherheit von Aquila Security

 

Auf Grundlage dieser Gefährdungsanalyse bzw. Gefährdungsbeurteilung kann man dann die Einsätze für die Sicherheitsmitarbeiter ganz gezielt planen. Dadurch wird einerseits sichergestellt, dass sämtliche Gefahrenpotenziale angemessen berücksichtigt werden – und andererseits, dass die Security nicht zu teuer wird.

Denn basierend auf einer individuellen Gefahrenanalyse kann man die Security in angemessenem Maße gestalten, so dass sie gleichzeitig effektiv und effizient ist.

Als Sicherheitsmaßnahmen bei einem Festival zählen die folgenden Leistungen zu den wichtigsten Tätigkeiten für den zuständigen Sicherheitsdienst:

  • Eingangskontrollen
  • Security-Patrouillen
  • Ordner auf dem Gelände
  • Brandwachen
  • Konzertabsicherung
  • Bühnen-Sicherheit
  • Parkplatzbewachung
  • Personenschutz für VIPs

Gefährdungsanalyse erstellen

Für die Erstellung einer Gefährdungsbeurteilung für ein Großevent wie ein Festival werden verschiedene Daten herangezogen. Neben der Kriminalitätsstatistik für den Veranstaltungsort müssen auch die Zusammensetzung des Publikums und das Umfeld der Location berücksichtigt werden.

Schon die Frage „Wer besucht das Festival?“ kann entscheidende Auswirkung auf das Gefahrenpotenzial haben: Werden sich z. B. vorrangig friedliebende Hippies bei den Konzerten in den Armen liegen oder sind beispielsweise Hardcore-Fans von Bands angekündigt, deren Texte sich am Rande der Legalität bewegen?

 

Eine Gefährdungsbeurteilung ist oberste Priorität
Eine Gefährdungsbeurteilung ist oberste Priorität

 

Übrigens: Die Analyse und ein darauf aufbauendes Sicherheitskonzept ist keine ganz freiwillige Sache für die Veranstalter von Großevents wie Festivals. Denn laut der Versammlungsstättenverordnung VStättV ist ab einer Besuchermenge von 5.000 Personen ein Sicherheitskonzept zwingend vorgeschrieben. Diese Publikumsgröße wird selbst bei kleinen Festivals schnell erreicht.

Eingangskontrollen bei einem Festival

Der Aufwand beim Aufbau eines Festivalgeländes ist auch deshalb so enorm, weil ein riesiges in sich abgeschlossenes Gelände geschaffen werden muss – und das meist, ohne dass auch nur ansatzweise vorhandene Elemente wie Einzäunungen vor Ort sind.

Ohne eine solche Begrenzung ist es jedoch nicht möglich, den Zustrom der Besucher zum Gelände zu lenken – und sicherzustellen, dass ausschließlich zahlende Gäste in den Festivalbereich gelangen. Daher werden mit viel Aufwand eigens Zaunelemente vor Ort gebracht und lückenlos aufgebaut. Der Zugang findet nur noch über bestimmte Bereiche statt, an denen die Teilnehmer, aber auch Lieferanten kontrolliert werden müssen.

Die Eingänge und Zufahrten bilden gewissermaßen den Flaschenhals: Dort finden die Eingangskontrollen mit Check der Tickets und Gepäckkontrolle statt. Bei einem Festival ist dies deutlich aufwändiger als beispielsweise bei ähnlichen Events wie einem Konzert. Denn zu mehrtägigen Festivals reisen die Teilnehmer vollgepackt an – und haben in der Regel jede Menge Ausrüstung dabei.

Daher stehen die Sicherheitsmitarbeiter an der Eingangskontrolle von einem Festival vor der Herausforderung, durch den Check verbotene Gegenstände wie Waffen und Drogen aufzustöbern – dabei aber den Besucherstrom nicht zu lange aufzuhalten. Selbst bei reibungsloser Gestaltung der Eingangskontrollen im Rahmen der Veranstaltungssicherheit bei einem Festival dauert dieser Prozess in der Regel mehrere Stunden.

Security-Patrouillen bei Festivals

Mit Sicherheitspatrouillen auf dem Festivalgelände sowie entlang der Begrenzungen lassen sich Konflikte eindämmen und Unbefugte vom Betreten des Geländes abhalten. Gerade bei großen Festivals mit weitläufigem Areal ist es sinnvoll, für diese Aufgabe zusätzlich zu professionellen Sicherheitskräften auch Schutzhunde einzusetzen. Bei passender Ausbildung können diese Tiere sogar eine zusätzliche Funktion erfüllen: Die Suche nach verbotenen Substanzen wie Drogen.

Ordner auf dem Gelände

Ordner sind als Security-Einsatzfeld auf einem Festival vor allem damit betraut, im Rahmen der einzelnen Konzerte an den verschiedenen Bühnen für geordnete Abläufe zu sorgen. Zum Einsatz kommen dafür vor allem Sicherheitskräfte, die bereits bei ähnlichen Events umfangreiche Erfahrungen gesammelt haben.

Denn das souveräne Handling bierseliger Konzertbesucher in einem vollgepackten Bereich vor den Bühnen erfordert spezielle Fähigkeiten. Ordner müssen stets einen guten Überblick über die gesamte Situation bewahren, sich anbahnende Sicherheitsrisiken schnell erkennen und mittels erprobter Deeskalationstaktiken beilegen.

Sie sind ebenfalls dafür zuständig, in der Masse der Besucher solchen Eventteilnehmern zu helfen, die beim stundenlangen Feiern in der Sommerhitze irgendwann zusammenbrechen. Dafür ist die enge Abstimmung mit den ebenfalls vor Ort stationierten Sanitätskräften notwendig.

Brandwachen bei einem Festival

Bei Festivals gibt es zahlreiche potenzielle Brandherde: Angesichts einer enormen Anzahl an elektrisch betriebenen Geräten, wo jederzeit ein Kurzschluss drohen könnte, ist schon das Festival-Equipment ein ständiger Sorgenfaktor in Hinsicht auf Brandrisiken. Hinzu kommen offene Feuer, wie sie beispielsweise beim Grillen auf dem Festivalgelände hundertfach stattfinden.

Außerdem sind Festivals prädestiniert für den Pyrotechnik-Einsatz: Von Feuer-Effekten und Feuerwerk bei den Auftritten der verschiedenen Bands bis hin zu Böllern, die die Gäste mitbringen, reicht die Bandbreite an pyrotechnischem Equipment bei einem durchschnittlichen Festival.

Da muss noch nicht mal Rammstein auf der Bühne stehen, die ja für ihre ausufernden Pyro-Shows berühmt sind: Nahezu jede Band hat heute den ein oder anderen pyrotechnischen Trick als Untermalung ihrer Auftritte auf Lager.

Brandwache bei einem Festival
Brandwache bei einem Festival

 

Daher zählen Brandsicherheitswachen, wie die Brandwachen bei Veranstaltungen auch genannt werden, zu den wichtigsten Maßnahmen für die Sicherheit bei Festivals. Durchgeführt werden sollten die Brandwachen von erfahrenen, zertifizierten Brandschutzhelfern.

Diese Spezialkräfte müssen in engem Kontakt mit der örtlichen Feuerwehr stehen, um den Brandschutz auf dem Festivalgelände professionell sicherstellen zu können. Im Notfall bringen die Brandschutzhelfer unseres Sicherheitsdienstes auch zusätzliche Ausbildungen und Erfahrungswerte als Evakuierungshelfer mit.

Ein wichtiger Teil des Brandschutzes bei Festivals ist es zudem, die Besucher für das Thema zu sensibilisieren. Gerade in aktuellen Zeiten, wo überall in Deutschland Dürre herrscht, ist nämlich auf typischen Festivalflächen wie Wiesen und Äckern eine besonders hohe Brandgefahr gegeben.

Dessen sollten sich die Besucher bewusst sein – und mit Infoblättern und Verhaltenshinweisen dafür sensibilisiert werden. Im Vorfeld der Veranstaltung müssen zudem in Absprache mit dem Security-Team beim Festival Evakuierungsrouten und -routinen geklärt und möglichst geprobt werden.

Konzertabsicherung beim Festival

Die Konzerte sind die neuralgischen Punkte bei der Festival-Security: Hier treffen sich feierfreudige, emotional aufgewühlte und häufig stark angetrunkene Teilnehmer, um einfach mal so richtig Party zu machen. Auf engstem Raum wird gegrölt und getanzt – was natürlich mit gesteigerte Verletzungsgefahren und Risiken für Übergriffe einher geht. Entsprechend kommt der professionellen Absicherung bei Konzerten im Rahmen der Security bei Festivals eine besonders große Bedeutung zu.

Im Vorfeld ist es wichtig, die einzelnen Konzerte durchzusprechen. Denn vor allem bei den Highlights im Lineup ballen sich die Menschen – und damit auch die Probleme. Eine gute Vorbereitung ist dann das A und O, um Sicherheitsrisiken einzudämmen.

Bühnen-Sicherheit bei Festivals

Rund um die Festivalbühnen geht es meist besonders rege zu: Feiernde Gäste tanzen ausgelassen, während die Bühnenarbeiter sich den Platz erkämpfen müssen, den sie für Umbauten benötigen – und die Show Acts beim Soundcheck gegen übergriffige Fans geschützt werden müssen.

Die Security rund um Festival-Bühnen erfordert daher von Seiten der Sicherheitskräfte besonders hohe Aufmerksamkeit und Professionalität. Daher kommen in diesem Bereich in der Regel nur erfahrene Veteranen der Sicherheitsarbeit zum Einsatz. Üblicherweise werden rund um die Bühne auch Standwachen positioniert, um Unbefugten den Zugang zu verweigern.

Personenschutz für VIPs

Speziell für bekannte Promis unter den Show Acts ist bei einem Festival der professionelle Personenschutz unverzichtbar. Mit zuverlässigen Bodyguards lässt sich sicherstellen, dass die Stars unbehelligt ihr Programm durchziehen können.

Parkplatzbewachung beim Festival

Ein turbulenter Bereich bei jedem Festival sind auch die Parkplätze: Die häufig auf Wiesen und Äckern angelegten Parkmöglichkeiten müssen während des Events wegen Gefahren wie Diebstahl und Vandalismus bewacht werden. Beim Eintreffen und Abfahren der Gäste sorgen die Parkplatzwächter für geregelte Abläufe.

Für Festivals aller Art kann Aquila Security Ihnen zuverlässige Event-Security zur Verfügung stellen.